Meins und Deins – Zusammen wachsen

von Kati van Wagensveld

 

Adriaan kommt froh und mit großen Augen in die Küche gelaufen. In der Hand hält er ein kleines Salznäpfchen.

Erstaunt beginne ich mich zu freuen: „Das ist das Salznäpfchen meiner Urgroßmutter. Das ist aber schön, dass du das gefunden hast.“ Verwundert schaut er mich an: „Das kann nicht sein, das ist das einzige Stück, dass ich nach meinem Leben in Rumänien von einem von Freunden geschenkten Essservice über die Grenze bringen durfte.“

“Das kann nicht sein,” reagiere auch ich, “genau das gleiche schenkte mir meine Großmutter als Erinnerung an meine Urgroßmutter, es stand in meiner Wohnung früher immer auf dem Küchentisch.“ Beide stehen wir uns gegenüber, die Erinnerung an unsere Salznäpfchen zieht durch die Gedanken – gefärbt mit einem bisschen Unmut.

Adriaan dreht sich um und geht zurück in unser Arbeitszimmer. Er ist am Sortieren und Räumen.

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Mmh. Ich denke nach. Gibt es vielleicht noch ein Foto meiner Küche mit dem Näpfchen drauf? Kann ich irgendwie beweisen, dass es das meiner Urgroßmutter ist?

20 Minuten später gehe ich ins Arbeitszimmer. Adriaan hält mir das Näpfchen entgegen während ich zu ihm sage: „Du. es ist doch egal wem es gehört. Es gehört uns beiden. Wie wunderbar, dass wir jeder eine intensive Erinnerung daran verbinden. Du hast deine Rumäniengeschichte und ich die meiner Urgroßmutter.“ Während ich dies sage hält er mir schon die ganze Zeit das Näpfchen hin: „Ach Kati, ich wollte es dir gerade geben und dir sagen, dass es das Salznäpfchen deiner Urgroßmutter ist.“

2 Gedanken zu „Meins und Deins – Zusammen wachsen

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