Zen in den Kampfkünsten Japans, Taisen Deshimaru-Roshi.

“Zen in den Kampfkünsten Japans” Taisen Deshimaru Roshi. 1977

Eine interessante Ergänzung zu Taisen Deshimaru Roshi’s Buch “Za-Zen”.

Zu ausführlich kann man dieses Büchlein nicht nennen. Viel hat Deshimaru auch schon in Za-Zen geschrieben. Der Text reicht aber um ein Gefühl zu bekommen, wie Zen und die Kampfkünste zusammen hängen. Für eineN MeditierendeN nicht unbedingt ein Must, aber für Kampfsportler unumgänglich, um zu das Herz seines Übens durchzudringen.

“Als Zen den Weg nach Japan fand, traf es auf ein kriegsgewohntes Volk.”
“Der Geist des Zen war es, der die brutalen Kriegstechniken in Kunst verwandelte.”
“Schwert, Bogen und Pfeil waren nicht länger Mordinstrumente, sondern Hilfsmittel für die Meditation.”

“All diese Alltagsprobleme finden mit der Zeit, in 20 oder 30 Jahren etwa, eine Lösung”
“Die Probleme des Lebens sind für jeden verschieden, und jeder braucht ein anderes Mittel, um sie zu lösen. Jeder muss daher seine eigene Methode finden. Wenn man nur imitiert, macht man unweigerlich Fehler. Man muss selber schöpferisch sein.”

“Man muss den Moment erfassen, in dem der Gegner beim Einatmen eine Lücke bietet.”
“Nur wenn die Haltung korrekt ist, stellt sich die richtige Atmung ein.”

“Glaubt ihr der Buddha war perfekt? Er musste Fehler machen wie jeder andere.”
“Ich ernähre mich nur von Gemüse und Reissuppe.”
“Wer Angst hat ist zu egoistisch und denkt nur an sich selbst.”
“Sie (Zen Mönche) verschaffen sich genügend Energie, um mittels Nahrung nicht mehr als 1000 Kalorien – statt 2500 bei gewöhnlichen Menschen – zu benötigen.”

und…. “Die Atemtechnik des Yoga hat für die Kampfkünsten keinen Nutzen.”
Dies ist einfach verständlich. Es geht beim Indischen Yoga nicht darum, den Moment von Schwäche bei einem Gegner in der Welt da draußen zu erkennen und zu benutzen. Es geht im indischen Yoga nicht darum seine Kräfte zu lenken, um in der Welt da draußen etwas zu bewirken.

Zen ist ein deutlich von der japanischen Kultur bestimmter Weg, der für manch eineR genau richtig sein kann, für manch einE andere aber mit Vorsicht zu genießen ist. Wenn überhaupt.
Dies wird sehr deutlich im folgenden Satz: “Die gesamte Erziehung im traditionellen Japan basiert auf dieser Wachsamkeit: Seine schwachen Punkte nicht zu zeigen, damit der andere nicht davon profitiert.”

Persönlich habe ich in meinen Begegnungen mit Zen und Zen-Übenden häufig gemerkt, dass Zen ein Weg für weit, weit Fortgeschrittene auf dem spirituellen Weg ist und das der Meister oder Schule wenig Hilfsmittel hat, um den Schüler an die Hand zu nehmen. Komisch genug ist, dass dieser Eindruck in meinen persönlichen Kontakten mit Zenmeistern selten aufgekommen ist.

Die dumpfe Müdigkeit die bei viele Meditierenden auftritt, kann durch Kampfkunst durchbrochen werden kann. Und wir haben schon immer ab und zu Freunde auf unserem Weg auf Fechten, Judo, Aikido oder den Bogen gewiesen.

Häufiger aber weisen wir auf das Iyengaryoga. Eine Disziplin, die direkt das ganze Körper erfahrbar macht und zu großer Wachheit führen kann.