Depression, jeder Charakter hat Schwächen

Eine meiner Schwächen ist, dass ich immer wieder Perioden erlebe, wo ich mich zurück ziehe aus meiner ‘Arbeit’ und alles was gemacht werden muss, lange Zeit liegen lasse. Manch einer würde es ‘Depression’ nennen.

Früher hat mich meine ‘Unfähigkeit’, beständig produktiv zu sein, bedrückt. Manchmal haben die Enttäuschung, das Urteil und die Ermahnungen meiner Umgebung den Zustand noch ungewollt verstärkt. In meinen jungen Jahren bin ich so einige Male in eine Depression abgesunken.

Jetzt bin ich lange genug Zeuge von diesem Leben, um mir bewusst zu sein, dass alles aufkommt, eine Weile da ist und wieder vergeht. Immer wieder habe ich erfahren dürfen, wie Adriaan wie ein Phönix aus die Äsche auferstanden ist, neu und frisch, begeistert.

Jetzt bin ich lange genug Zeuge von diesem Leben, um mir der ‘Enstehungsfaktoren’ (Ursachen) dieses Geisteszustandes bewusst zu sein und das Heilsame in der Situation zu erkennen.

>>Ich ertrage nicht was ich sehe, kann (/möchte) meine Augen aber auch nicht schließen.<<

Meistens blockiere ich auf ‘Dummheit’ und ihre Folgen. Ich bleibe hängen, auf meiner Unfähigkeit/Unbereitschaft diese Dummheit und ihre Folgen zu akzeptieren.

Wie ist es möglich, dass ein so intelligentes, bewusstes und entwickeltes Wesen wie der Mensch sich so blöd verhält?

Wie ist es z.B. möglich, dass wir mit all unserem Wissen und all unseren Kommunikationsmitteln so mit unserem Planeten um gehen? Natürlich, ich kenne die Antworten, ich kenne die Ausreden aber jetzt mal ernst… sind wir so blöd, dass wir wirklich glauben, dass es auch so sein muss?

Immer wieder versinke ich in dieser menschlichen Tragik. Immer wieder bin ich auf die Suche gegangen nach ‘der einen Antwort,’ dem Weg, der befreienden Einsicht.

Die Ernte dieses Suchens ist eine Schatztruhe an Wissen und Einsichten. Ich habe so einige meiner großen Helden gefunden. In mir ist ein tiefes Vertrauen gewachsen in ‘BEWUSSTSEIN.’

Manchmal lag der Hauptentstehensfaktor meiner Bedrückung auch in meiner Familie, meinen Beziehungen, meiner nächsten Umgebung. Hilflos habe ich meinen jüngeren Bruder sterben sehen. Machtlos habe ich die Muster gesehen, die ihn hart gemacht und schließlich gebrochen haben. Ratlos habe ich erfahren, wie diese Muster sich fortsetzen, auch wenn die katastrophalen Folgen schon soviel Leid gebracht haben.

Und auch dort habe ich gelernt, bin ich gewachsen, habe ich Vertrauen, Geduld und Zuversicht kultiviert.

Natürlich ist auch meine Unfähigkeit, meine Dummheit, immer wieder Entstehensfaktor für Leiden. Aber ich verzweifle nicht mehr daran, lasse mich nicht mehr bedrücken von meinem Unvermögen, meinen Vorstellungen zu entsprechen.

Jetzt bin ich älter und nehme diese Perioden von Rückzug dankbar an. Neben dem Leid in dem ich mich früher bis zu Depressivität verengt habe, blüht vieles andere auf. Es ist nicht so, dass ich ‘nichts tue’ in diesen Perioden. Ich vertiefe mich in mein Leid. Studiere, erforsche, konzentriere meine Aufmerksamkeit auf das was nicht stimmig ist, das was nicht rund läuft, auf das was mich einlädt mich als unglücklich zu erfahren. Und ich finde neue Wege.

Gerade in diesen Wochen bleibt ganz viel Arbeit liegen und ich verbringe viel Zeit auf meinem Meditationskissen, bin oft draußen in der Natur, lass die Saisonwechsel auf mich wirken und genieße das Wetter. Ich verbringe wieder mehr Zeit mit Freunden und lese Thich Nhat Hanhs ‘Wie Siddhartha zum Buddha wurde’. (Buchbesprechung folgt.)

 

 

 

 

Und dann…… wieder mal ein Film.

Über Mut in einer scheinbar unmöglichen Situation. Wo alle Lügen oder Schweigen. Wo alle sich klein und unbedeutend fühlen. Jetzt mal kein Märchen, keine wunderbare Rettung sondern die Stimme des Herzen.

El Olivo. / Der Olivenbaum.
Wir haben geweint und gelacht. Sind warm, tief berührt, beseelt rausgelaufen.

Informationen zu einem begehbaren Übungsweg

 

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